20.09. – 31.10.2020
Eröffnung:
Samstag, 19. September 2020, 17:00 Uhr
Zur Eröffnung:
Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum Graz
galerie gölles
Petra und Anton Göller
Augasse 4, 8280 Fürstenfeld
Link: galerie gölles Ausstellung
Text galerie gölles, von Alois Mosbacher:
In meiner Malerei gibt es über die Jahre sehr viele Baum- und Waldbilder oder auch ganze Serien von Bildern, deren Bildraum im weitesten Sinne Wald ist. Nie ging es mir darum das Waldsujet zu romantisieren. Ich benutzte den Wald wie eine Bühne für mögliche Narrationen und gleichzeitig als strukturelles Element um das Bild und den Bildraum zu definieren, zu gliedern und formal zu bestimmen.
In diesem Frühling habe ich wieder eine neue Serie von „Waldbildern“ gemalt. Im Lockdown und der Quarantänesituation in dieser Zeit wurden Waldspaziergänge zu einer Regelmäßigkeit und nahmen so ganz direkt und selbstverständlich Einfluss in meine künstlerische Arbeit. Ich sah einen Wald, der durch die Trockenheit und Hitze der letzten Sommer sehr gelitten hatte. Die abgestorbenen und umgestürzten Bäume, die gefällten und in alle Richtungen herumliegenden Stämme oder zu gewaltigen Holzstößen aufgetürmt, erzeugten einen apokalyptischen Eindruck.
Ich war gleichzeitig erschüttert und fasziniert: die Bäume schienen in jede Richtung zu wachsen, es gab kein Oben oder Unten mehr und erzeugte so ein Ambiente das gleichzeitig gewachsen und gebaut ist. Und ich konnte auf meinen Bildern weiterbauen und manipulieren und die jetzt gemalten Waldbilder funktionieren wie Modelle und werden zu so etwas wie Weltbilder.
Text galerie gölles, von Frenzi Rigling:
Ich denke, man sieht die Dinge (das Leben) besser wenn der Blick nicht immer direkt auf etwas fokussiert ist, sondern dass man eher daneben, vorbei schaut und man den Raum zwischen den Dingen genauso wichtig nimmt wie die Dinge selbst. Dieser Blick auf die Zwischenräume ist schon lange ein wesentlicher Teil meiner künstlerischen Arbeit.
Viele meiner Schriftbilder scheinen auf den ersten Blick nicht entzifferbar zu sein – tatsächlich habe ich ein Alphabet aus dem Raum zwischen den Buchstaben entwickelt, das die Sprachlosigkeit vieler Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft thematisiert.
So sind die Formen auf meinen (textilen) Bildern aus Resten und Überbleibseln gebaut – Stoffreste von Kleidern, die mir meine Mutter genäht hat. Das Bild macht sich selbst, indem es diese Dinge neu zusammensetzt.